Irgendwie waren die vergangenen Wochen auch ein kleiner Trip in die eigene digitale Vergangenheit. Jahrelang, schon als Student und Nebenbei- (Radio-) Journalist war das jonet für mich Pflichtlektüre. Ich fand, da stritten große Köpfe und kleine Geister. Alle irgendwie aus den Medien über Medien. Manchmal brillant, manchmal zum in die Tischkante beißen, meist aber weit vorne. Jedenfalls für mich Pflichtlektüre. Und irgendwann auch der Ort zum Mitstreiten. Dann kam das Mitmachen. Die Stammtische, die gr0ßen Kongresse in Hamburg, Workshop organisiert, Eröffnungs-Panel moderiert, die kleinen Treffen am Starnberger See und schließlich in Aiterbach. Digitale Heimat, die real wurde. Menschen getroffen, mit denen man zuerst jahrelang per mail diskutiert hat. jonet war geil. Nur irgendwann fast tot.
Die Diskussionslisten, sie hatten sich überlebt, von Provokateuren ins Nirwana geschwätzt. Und jetzt? Jetzt versuchen wir was Neues, ein Gemeinschafts-Blog. Es soll Medienmenschen Orientierung geben und ein Raum zum gepflegten Streiten sein. Bin gespannt wie hulle, ob das klappt. Nicht nur gespannt, ich hoffe es. Schließlich hat die Feierabend-Arbeit der vergangenen Wochen mit tollen Kolleginnen und Kollegen Spaß gemacht.
Und es hat halt auch was mit digitaler Vergangenheit zu tun. Irgendwie will man ja auch nicht, dass der alte Metzger in der Heimat dichtmacht. Auch wenn man nicht mehr oft hingeht, diese eine Leberwurst ist aber eben doch für immer unschlagbar. So wie viele jonet-Leberwürste. Sie leben hoch.
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